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130 Jahre Städtische Arbeitsanstalt in Leipzig – Historischer Rundgang
6. Oktober 2022 | 17:00
Die Riebeckstraße 63 war ein Kristallisationsort sozialer Ausgrenzung über die politischen Systeme des 19. und 20. Jahrhunderts hinweg. Im Jahr 1892 wurde in der Riebeckstraße 63 auf insgesamt 28.000 m² die „Zwangsarbeitsanstalt zu St. Georg“ eröffnet. Der Gebäudekomplex ist heute weitgehend erhalten. Der Ort entwickelte sich zum Inbegriff von repressiver Sozialpolitik, Stigmatisierung, Ausgrenzung und Arbeitszwang. Im Nationalsozialismus war das Gelände im Leipziger Osten Durchgangslager und Polizeigefängnis, in der DDR Venerologische Station, Sozialheim und Langzeitpsychiatrie.
Im Jahr 2019 gründete sich der „Initiativkreis Riebeckstr. 63“. Das Bündnis aus über 30 Einzelpersonen, zivilgesellschaftlichen, städtischen und wissenschaftlichen Akteur:innen setzt sich für die Gestaltung eines lebendigen Erinnerungsortes ein. Im Rahmen des „Tag des offenen Denkmals“ will der historische Rundgang den Leipziger:innen einen ersten Einblick in die Geschichte des Komplexes vermitteln.